Die Rösterei
Wer ist Kaffee fredo?
Ja, eine gute Frage die nicht leicht zu beantworten ist.
Einer, der seine Jugendliebe nach 30 Jahren wieder gefunden hat.
Meine Eltern hatten eine Kaffeerösterei; ich bin also mit Kaffee von Kindesbeinen an aufgewachsen. Mit 13 Jahren war keine Röstmaschine vor mir sicher, zum Leidwesen meines Vaters. Ich probierte und tüftelte, wie man die edlen Bohnen noch besser rösten kann. Ich habe den Beruf des Kaffeekaufmannes gelernt und in verschiedenen Betrieben gearbeitet und somit sehr viel Erfahrung von anderen Röstmeistern erhalten. Eine Erfahrung, die man heute nur noch selten erhält, da heutige Röst-Anlagen von Computern gesteuert werden. Ich habe auch noch erlernt wie Malzkaffee produziert wird, von einem alten Röstmeister, der für Ruef Malzkaffee produzierte. Meinen Beruf habe ich mit unglaublicher Liebe und Hingabe ausgeübt.
In den 70igern gab es jedoch ein großes Sterben der Kaffeeröstereien. Kaffee war nicht mehr in Mode. Auch mein Vater blieb davon nicht verschont. Der Betrieb wurde an einen Investor verkauft, doch auch dieser merkte schnell, dass mit Kaffee kein Geld mehr zu verdienen war. Meine Liebe war dahin...für immer (aus damaliger Sicht).
Ich habe dann noch einen anderen Beruf erlernt und war ganz aus der Branche raus. 2002 starb Alfredo, so hieß mein Vater. Er hinterließ mir eine große Kostbarkeit: alte Kaffeerezepte. Die hatte ich schon zum Altpapier geworfen, holte Sie jedoch kurz vor der Leerung der Tonne - durch eine mir nicht erklärliche innerer Unruhe - wieder heraus. Ich hielt Sie in den Händen und dachte: was soll ich damit?
Ich begann Sie zu lesen, plötzlich war meine ganze Jugend ... und meine Liebe für Kaffee wieder da.
Diese Gedanken ließen mich nicht mehr los; meine Besessenheit und Liebe zu Kaffee, die Erinnerung an damals. Es war soweit, der Entschluss, dass ich wieder (nach genau 30 Jahren) mit einer Kaffeerösterei anfing. Es war, als hätte ich nie etwas anders getan als Kaffee zu rösten und meine alte Liebe war wieder geboren. Ich gründete 2004 eine kleine Kaffeerösterei, meine, unsere Rösterei,
Zu Ehren meines Vaters wollte ich sie nach seinem Vornamen Alfredo nennen, doch dies ging aus rechtlichen Gründen nicht. So blieb fredo, der Name meines Lehrmeisters übrig.
Nach 30 Jahren will ich unsere Familienphilosophie weiterführen, das Beste was es an Kaffee gibt, nach alter Tradition aufzubereiten, dass Sie das Kaffeeerlebnis neu entdecken, Sie sollen meine Liebe und Leidenschaft Tasse für Tasse schmecken. Es gibt so viele Geschmacksnuancen der verschiedenen Provinzen aus denen der Kaffee kommt. Deshalb beziehe ich meinen Kaffee aus der ganzen Welt und röste ihn, wie zu meines Vaters Zeiten, in einer uralten Probat-Maschine, die so alt ist wie ich selbst. Die Qualität der alten Gussmaschine ist so überwältigend, wie man sie heute auf einer neuen Hightech-Maschine nicht erhält. Das schmeckt man; in jeder Tasse.